Jonathan Popp
im Interview.

Heldengeschichten aus dem Alltag.

Weitere im Interview.

8 Fragen
8 Antworten.

01. Welches Ehrenamt übst du aus?

Ich bin seit zwei Jahren ehrenamtlich beim Arbeiter-Samariter-Bund in Bochum aktiv und fahre dort im Wünschewagen mit.

02. Was sind genau deine Aufgaben?

Mit dem Wünschewagen begleite ich schwerkranke Menschen auf einem Ausflug ihrer Wahl, um ihnen noch einen Wunsch zu erfüllen, zum Beispiel noch einmal ans Meer zu fahren. Im Wünschewagen müssen neben dem Patienten immer mindestens zwei Personen mit medizinischem Wissen dabei sein, dann kann noch eine weitere Person mitfahren, die auch kein medizinisches Wissen braucht. Bisher habe ich etwa 15-20 Fahrten begleitet. Das sind meistens Tagestrips, wobei das dann auch mal bis in die Nacht reichen kann.

03. Wie viel Zeit benötigst du für dein Ehrenamt?

Das kann man gar nicht genau festlegen. Man ist da ganz flexibel. Als ich mal eine Zeit lang sehr viel zu tun hatte, bin ich auch mal vier Monate gar nicht gefahren. Entweder man sieht sich die Anfragen an und schaut, ob man Zeit hat oder andersherum meldet man sich, wann man zur Verfügung steht und dann wird koordiniert, ob eine Fahrt in diesen Zeitraum fällt.

04. Was für besondere Erlebnisse hattest du schon auf deinen Fahrten?

Das waren schon einige. Oftmals fahren wir ans Meer, besuchen nochmal die Familie oder schauen uns nochmal die Wohnung an. Auf der einen Seite ist es natürlich immer irgendwie traurig, dass es wohl der letzte schöne Ausflug für die Person wird. Andererseits merkt man einfach, wie noch einmal die gesamte Energie für den Tag gesammelt wird und wie dieser dann nochmal richtig genossen wird. Die meisten sind sehr fröhlich. Manche Ausflüge machen auch schon an sich einfach Spaß. Wir waren einmal im Zoo und durften dort Giraffen und Elefanten streicheln und einmal waren wir auf der Hochzeit der Tochter des Patienten. Das war auch sehr schön und emotional.

05. Was braucht man für Eigenschaften, um das Ehrenamt auszuüben?

Hauptsächlich braucht man Empathie und Einfühlungsvermögen. Damit meine ich, dass man einfach merkt, wann der Patient gerne reden möchte und wann lieber nicht. Dazu muss man sich natürlich auch mit dem Thema Tod und Sterben auseinandergesetzt haben. Wenn man damit nicht umgehen kann, ist es schwierig, an einem solchen Tag zu unterstützen. Das waren aber auch schon eigentlich die beiden wichtigsten Sachen.

06. Was ist für dich am schönsten an deinem Ehrenamt?

Ich freue mich einfach diese Dankbarkeit und Freude der Menschen zu bekommen. Das ist wirklich ein tolles Gefühl, dass man einfach eine gute Tat vollbracht hat.

07. Wie kann man sich anmelden beim ASB Wünschewagen?

Unter der Homepage wuenschewagen.de kann man sich ganz einfach erstmal informieren und dann ein Kontaktformular ausfüllen. Um bei einer solchen Fahrt mitzufahren bekommt man vorher eine Schulung und dann kann es auch schon zur ersten Fahrt losgehen.

08. Welcher Held bist du beim Ehrenamtcheck geworden?

Ich bin Mr. Sunshine geworden. Das passt auch gut zu mir.

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